Jugendbegegnung auf hoher See

26.07.2017

Gemeinsam mit Jugendlichen aus unserem Partnerbistum Kaišiadorys fand vom 16. bis zum 24. Juli eine besondere internationale Jugendbegegnung statt: Insgesamt 59 Personen waren eine Woche lang mit drei Plattbodenschiffen gemeinsam im niederländischen Wattenmeer unterwegs. Die deutschen Jugendlichen kamen – abgesehen vom Dekanat Torgau – aus allen Dekanaten des Bistums. Eingerahmt wurde die Begegnung durch einen Auftakt- und einen Abschlusstag in Magdeburg.

Der internationale Segeltörn war mit einem Satz aus dem Matthäusevangelium überschrieben: „Dann stand er auf, bedrohte die Winde und den See; und es entstand eine große Stille.“ Im Laufe der Woche haben wir verschiedene Worte und Aspekte aus diesem Satz betrachtet und in unsere eigene Lebenswelt übertragen. Gesegelt wurde zunächst ein Stück durchs IJsselmeer und anschließend über das Wattenmeer an die Inseln Texel, Vlieland und Terschelling. Meistens liefen die Tage wie folgt ab: Gegen 7 Uhr fand ein Morgengebet statt, bei dem das jeweilige Tagesthema eingeführt wurde und ein Impuls für den Tag gesetzt wurde. Anschließend wurde auf den drei Schiffen, in denen wir auch übernachteten, gefrühstückt und dann ging es los mit Segeln. Je nach Wind und Ziel wurde unterschiedlich lang gesegelt. Nach der Ankunft am jeweiligen Ziel wurde das Tagesthema vertieft und der Tag am Abend mit einem Abendgebet, einem Taizé-Gebet am Strand oder am Samstag mit einer Eucharistiefeier abgeschlossen.

Die Vertiefungen der Themen waren sehr unterschiedlich: Zum Thema „Er“ beispielsweise gab es nach einer Einführung den Auftrag, eine bislang kaum oder nicht bekannte Person zu zeichnen – sie also für längere Zeit genau wahrzunehmen. Der Ausgangspunkt dabei: Nur die Beziehung zu Mitmenschen ermöglicht Erkenntnis Gottes. Das Ziel der Übung: Jemanden anders intensiv wahrnehmen und Begegnung haben. Das Tagesthema „Bedrohen“ wurde nach einer biblischen Einführung mit Vertrauensübungen vertieft: Wenn die Jünger Jesu Macht, die Winde und den See wirksam bedrohen zu können, vertrauen: Wie können wir dann anderen und vor allem Gott vertrauen? Die Übungen konnten in einem weitläufigen Strand- und Dünengelände durchgeführt werden.

Die Zeichenübung war eine ganz neue Form der Begegnung mit einer anderen Person.

In der Woche konnte jeder und jede seine Stärken und Fähigkeiten einbringen oder auch neue entdecken. Schließlich haben wir uns selbst verpflegt, aktiv beim Segeln angepackt und uns selbst organisiert. Auf der See konnten wir viel erleben: Wir waren nicht nur über lange Zeit in Schräglage und hatten die Herausforderung so zu kochen und zu essen, wir sind auch nach dem Trockenfallen während der Ebbe im Watt gelaufen, haben Seesterne gesehen, Miesmuscheln gesammelt und gekocht und gleich am zweiten Tag einen Zusammenstoß zweier Schiffe erlebt, wo der Klüverbaum der „Zuid-Holland“ abbrach und kurzerhand durch einen Tannenbaum ersetzt wurde. Für viele war das Segeln selbst eine neue Erfahrung, aber auch die Selbstorganisation und die intensive Gemeinschaft insbesondere auf den drei Schiffen. Auch die Begegnung zwischen deutschen und litauischen Jugendlichen fand besonders an Bord statt, wo gemeinsam gesungen, gespielt und gekocht wurde. Viele neue Freundschaften wurden geschlossen und die Partnerschaft zwischen dem Bistum Kaišiadorys und dem Bistum Magdeburg vertieft. Natürlich blieb beim Segeln wie an Land auch genug Zeit zur Entspannung an Deck und für gute und intensive Gespräche.

Beim gemeinsamen Kochen konnte so manche(r) neue Stärken entdecken.

Die internationale Jugendbegegnung als Segeltörn war eine neue und in mehrerer Hinsicht herausfordernde Form, in welcher jedoch zuallererst die Jugendlichen selbst mit ihren Anliegen, ihrem Glauben und ihren Fragen Thema sein konnten. Durch die Möglichkeit, sich mit den eigenen Stärken vom Kochen über das Handwerkliche bis zum Gitarre spielen einbringen zu können, wurde eine intensive Woche mit vielen auch geistlichen Erfahrungen ermöglicht. Gleichwohl ist auch festzustellen, dass kurzfristige Absprachen zwischen drei Schiffen, noch dazu in mehreren Sprachen, nur schwer möglich sind. Während Unternehmungen in der ganzen Gruppe eher zurückgestellt werden mussten, gestaltete sich die Begegnung umso stärker in den Bootsgruppen. Letztlich sind alle 59 Besatzungsmitglieder gesund und voller neuer Erfahrungen zurückgekehrt. Die Begegnung wurde großzügig mit Mitteln des Förderprogramms „GoEast“ von Renovabis, der ArbDas Trockenfallen war eine spannende Erfahrung.eitsstelle für Jugendseelsorge (afj) der Deutschen Bischofskonferenz und des BDKJ-Bundesverbandes unterstützt.

 

 

 

 

Wenn Du am Segeln teilgenommen hast, würden wir uns freuen, wenn Du uns Deine Meinung in der folgenden Umfrage mitteilst.

 

Umfrage: Online-Auswertung Internationaler Segeltörn

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