#_mitten_drin – März 2021

10.03.2021

Und täglich grüßt die Schraube

Seit einem Jahr liegt sie nun dort, diese mittlerweile völlig verrostete Schraube hier. Im März 2020 fiel sie mir auf meinem täglichen Radweg ins Büro auf. Und seitdem treffe ich sie täglich, schaue, wann es so weit ist, um sie zu entdecken, aber nicht drüberzufahren und den Reifen kaputt zu machen. Irgendein Auto muss sie vor 12 Monaten verloren haben. Ich habe sie nie weggeräumt und offensichtlich auch niemand anderes. Keine vorsichtige Radfahrerin, keine Straßenkehrmaschine, auch nicht die schmelzenden Schneemassen haben sie davongetragen. Verrückt. Ich freue mich auf merkwürdige Weise, wenn ich „meine“ Schraube treffe. Ihr seid die ersten, die davon erfahren.

Irgendwie schön, wenn man sich täglich auf etwas freuen kann. Auf etwas Vertrautes, Verlässliches. Was ist es bei dir? Den Hund vom Nachbarn im Treppenhaus, das Lieblingsgetränk nach getaner Arbeit, die abendliche Runde Kartenspiel? Ganz kleine Dinge können uns dankbar machen für unser Leben. Uns zufrieden machen mit dem, was wir haben. Oder uns Gott zuzwinkern lassen. Es muss ja keine Schraube auf dem Radweg sein.

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