Gemeinsam leiten statt einsam bestimmen – Reaktion des BDKJ auf das Schreiben aus Rom

26.07.2020

Nach dem überraschenden Schreiben zur Rolle von Priestern und Lai*innen aus dem Vatikan, appelliert der BDKJ an die deutschen Bischöfe für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten.

Die BDKJ-Hauptversammlung warnt angesichts der kürzlich veröffentlichten Instruktionen aus dem Vatikan vor einem Rückschritt in überholte Strukturen.

„Das Schreiben aus Rom widerspricht der gemeindlichen Situation nicht nur im Bistum Magdeburg“ so der BDKJ-Diözesanvorsitzenden Daniel Winkelhöfer der zusammen mit dem Diözesanpräses Christoph Tekaath an der dreitätigen Hauptversammlung des BDKJ teilnahm.  Die Hauptversammlung ist das höchste beschlussfassende Gremium der Jugendverbandsarbeit und hat in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie erstmals digital getagt.

Mit dem Beschluss „Gemeinsam leiten statt einsam bestimmen“ der BDKJ-Hauptversammlung machen die 100 Delegierten aus dem gesamten Bundesgebiet deutlich, dass die katholische Kirche Leitungsmodelle brauche, die die Taufberufung und die Kompetenzen aller Gläubigen ernstnehmen. Die 2018 veröffentliche MHG-Studie zeige deutlich, dass eine klerikale Kirchenstruktur ein entscheidender Risikofaktor für Machtmissbrauch bis hin zu geistlicher und sexualisierter Gewalt ist.  

Gleichzeitig appellieren die Engagierten an die deutschen Bischöfe, den Synodalen Weg, einem Veränderungsprozess mit Lai*innen und Klerikern, weiterhin gemeinsam auf Augenhöhe zu gehen und zielstrebig für die Weiterentwicklung der katholischen Kirche einzutreten. „Beziehen Sie Stellung für eine den Menschen zugewandte Pastoral und dazu dienlichen Strukturen. Unterstützen Sie die Bischöfe, die sich bereits öffentlich dementsprechend positioniert haben“, so die BDKJ-Hauptversammlung 2020 in ihrem Beschluss.

Mit dem Schreiben „Die pastorale Umkehr der Pfarrgemeinde im Dienst an der missionarischen Sendung der Kirche“, erteilte die Kleruskongregation des Vatikans Hoffnungen auf eine geteilte Gemeindeleitung zwischen Geweihten und Lai*innen eine Absage.

Bild: Christian Schnaubelt / BDKJ-Bundesstelle

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