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Titelbild zum News-Artikel: „Normal ist, dass keiner Normal ist“ – abwechslungsreiches Jugendwochenende zum Christkönigssonntag

„Normal ist, dass keiner Normal ist“ – abwechslungsreiches Jugendwochenende zum Christkönigssonntag

90 Jugendliche und junge Erwachsene trafen sich beim Jugendwochenende zum Christkönigssonntag in Roßbach. Es gab viele Workshops, spannenden Aktionen und ein junges Theaterstück zu sehen.

Feste Tradition – Jugendwochenende zu Christkönig

Mit 90 Jugendlichen und jungen Erwachsenen fand traditionell am letzten Wochenende vor dem Advent wieder das Jugendwochenende zum Christkönigssonntag in der Jugendbildungsstätte in Roßbach statt. Unter dem Motto „Normal ist, dass keiner Normal ist“ bot das Team der Arbeitsstelle für Kinder- und Jugendpastoral (AKJ) mit Gastreferent*innen Workshops und Mitmachaktionen an. Es ging vor allem darum, sich mit der Frage auseinanderzusetzen, was eigentlich normal ist und den Blick für Menschen mit ganz anderen Lebenserfahrungen zu öffnen. Geprägt waren die Tage von viel Begegnung und einem guten Miteinander.

Bei einem Auftakt am Freitagabend gab es zunächst eine Umfrage und Übungen zu Begriffen wie normal, anders, gleich oder unnormal. Vor allem aber war der erste Abend für Zeit zu Wiedersehen, Begegnung und Spiel gedacht.

Workshops und Aktionen

In sieben Workshops fanden die jungen Menschen zwischen 12 und 32 Jahren am Samstag Gelegenheit, für sich auf ganz unterschiedliche Weise dem Thema zu nähern. Und das taten sie. Als „Spieletester“ ging es ans Nachdenken über Demokratie, Extremismus und Entscheidung in einer Welt, in der eben verschiedenen Menschen zusammenleben. „Anders sein – Express yourself“ gab Gelegenheit, kreativ seine Haltungen und Ansichten zu äußern. Dass Menschen im Gefängnis „ganz anders“ als viele leben müssen und wie man sie und ihre Schwierigkeiten und Träume verstehen kann, konnte in Kooperation mit der Gefangenenseelsorge erfahren werden. Ähnlich auch bei „Es kann auch anders sein…“, wo es methodenreich um Armutssensibilisierung ging. Unter der fachlichen Anleitung von Lambda e.V. wurden zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt Grundlagen vermittelt. Bei „Update für die Kirche gefällig“ konnten die Teilnehmer*innen beispielhaft durchspielen, wie man als junge Menschen seine Vorstellungen selbstbewusst vertreten kann. „Anders spielen, anders lernen, war bei sogenannten „Serious Games“ angesagt.

Gemeinsam ging es nachmittags mit einem Planspiel für alle um die Suche nach Alternativen Wegen zu Gewinnmaximierung und Ausbeutung.

Höhepunkt Theaterstück

Mit dem Jugendtheaterstück „Funken“ – gespielt von Jugendlichen aus dem evangelischen Ratsgymnasium Erfurt gab es einen echten Höhepunkt. In der Handlung standen die Akteure immer wieder vor der Herausforderung, in ihrem jeweiligen Anderssein anerkannt zu sein und sich von den Konventionen und Vorgaben der Gesellschaft zu lösen. Die Darsteller*innen und die Regie verstanden es, das Publikum zu ermutigen und zu inspirieren. Gerade, weil der Stück irgendwie ganz anders war. Ein intensives Nachgespräch bot die Möglichkeit, Fragen zu klären, Rückmeldungen zu geben und Erkenntnisse zu benennen.

Partyabend mit junger Live-Musik

Das viele Menschen mit Respekt und Platz für jeden zusammen feiern könnend, zeigte dann der traditionelle Partyabend. Es spielten Alex, Christian, Elias, Felix, Johannes und Tilman als Stammband des Jugendhauses "theb7yz" Live-Musik. Und die Jugendlichen hatten sichtlich Spaß, das Jugendhaus in Roßbach wieder einmal zu erobern, ob beim Tischtennis, beim Kartenspiel, Tanzen, füreinander Crêpe backen oder einfach beim Reden bis in die Nacht.

Abschlussgottesdienst – 100 Jahre Christkönigsfest

Im Gottesdienst am Sonntag hatten die jungen Menschen aus ganz Sachsen-Anhalt und darüber hinaus dann die Möglichkeit, den 100ster Geburtstag des Christkönigsfestes zu begehen. In Bibeltexten, Predigt und Liedern wurde deutlich, dass es als Christ oft darauf ankommt, eine Alternative für die herrschenden Verhältnisse darzustellen, wenn diese nicht für alle Menschen Freiheit und Lebensfülle im Blick haben.

Eher für die ehemals jungen Menschen, die zum Jubiläum gekommen waren und ein Wiedersehen erlebten, war die Gründung des Fördervereins für das Sankt-Michael-Haus dann interessant. Um dazu beizutragen, dass es in Roßbach weiterhin Raum für junge Menschen gibt…

Das Bildungsprogramm am Samstag wurde finanziell gefördert vom Land Sachsen-Anhalt.

Fotos: Martin Pickel, Julia Lehnert

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