Taizé

29.08.2013

Taizé

 03.08.13 – 11.08.13
Christin Sonntag & Laura Saalfeld

Eine ereignisreiche Woche

Um  6:01 Uhr, der Zug rollte los und ein erleichtertes Seufzen verließ Lauras Lippen. Pünktlich im richtigen Zug auf dem Weg nach Karlsruhe. Jetzt konnte nichts mehr schief gehen. Nach einmaligem Umsteigen und einer ausgiebigen Busfahrt wurden wir um 20.30 Uhr von einer lieblichen Stimme begrüßt und direkt zum Abendgebet geschickt.             

Nach dieser feierlichen Begrüßung ( Nacht der Lichter) kam noch ein schnelles Welcome, mit einer eintägigen Arbeitszuweisung. Danach ging es, bewaffnet mit unseren Handylampen, zum Zeltaufbau. Laura bewies in einer rasenden Geschwindigkeit: Zeltaufbau klappt auch ohne Licht!

8 Uhr morgens; das Handy klingelt: Aufstehen und der Kampf um die Dusche. Noch schnell Frühstück, da es Sonntag ist, mit Marmelade, statt der sonst üblichen Schokolade und der  Gottesdienst begann.  Nach einer langen Einweisung in die Kunst des Mealtickets verkaufen und deren Abrechnung, bauten wir zusammen mit drei liebevollen Deutschen unseren Stand für die Erwachsenen auf. Mit Englisch- und Französischkenntnissen kämpften wir uns einen Tag durch die Preislisten aller Länder, bevor wir uns erschöpft in unsere Schlafsäcke warfen. Zwischendurch hatte Laura unsere Sachen für die kommende Woche besorgt und unser neuer Job lautete: RUBBISH COLLECTION.

Am Montag begann die neue Woche in Taizé und somit auch unsere tägliche Bibeleinführung, eingeleitet durch Bruder James. Dabei lernten wir, mit jedem Tag, unsere 11- köpfige (internationale) Bibelgruppe besser  kennen. Mit einer Schwedin, drei Portugiesen, zwei Polinnen und fünf Deutschen (uns eingeschlossen) sprachen wir täglich über Gott, die Bibeltexte und unser Leben. Die restliche Zeit bis zu unserem Job verbrachten wir mit dem Mittagessen, Spielen und an der Quelle zur Ruhe kommen.
Die härtesten und geruchsintensivsten Stunden, wie wir dann feststellen sollten, genossen wir zwischen Mülltüten und Recyclingarea. Dabei lernten wir drei goldene Regeln, die man, allein für das eigene Wohl, mit Freude eingehalten hat:
Regel 1: Rieche niemals an deinen Handschuhen.
Regel 2: Was Müll ist, ist Müll. Hinterfrage das nicht.
Regel 3: Rieche niemals an deinen Händen, direkt nach der Arbeit.

Nach dieser glorreichen Tätigkeit ging es stets zum Abendessen mit anschließendem Abendgebet.
Den Rest des Abends verbrachten wir entweder am Oyak, mit Werwolf spielen oder, der große Favorit in den letzten Tage, Sterne gucken und Sternschnuppen zählen.

Im Laufe der Woche lernten wir allerhand Leute, aus aller Welt, kennen  und schlossen neue Freundschaften, die bis heute anhalten( Ein großes Wiedersehen ist schon in Planung. Für Silvester zum Taizétreffen in Straßburg). Dementsprechend tränenreich war die letzte Nacht der Lichter, bei der unter anderem ein neuer Bruder aufgenommen wurde.

Neben Taizé verbrachten wir mit unseren neuen Bekannten einen ereignisreichen und wundervollen Nachmittag im nicht weit entfernten Cluny.

Diese Woche in Taizé, welche für keinen von uns beiden das erste Mal dort war, war genau so überwältigend wie beim ersten Aufenthalt. Wenn auch unter dem Umstand, dass diese Sommerwoche die wohl vollste Woche im ganzen Jahr war, mit 4.500 Leuten aus allen Ländern dieser Erde, was unter anderem jegliche Dusch- und Essensschlangen in die Länge zog. Außerdem schlossen wir intensivere Freundschaften denn je – was wieder einmal den einzigartigen Charakter Taizés aufweist, dass man, so wie man ist, offen zu jedem sein kann.

Am Ende der Woche fuhren wir, ohne jegliche Komplikationen bei der Rückreise, zurück nach Hause und stellten dabei erfreut fest, dass wir teilweise noch gemeinsame Heimwege mit unseren neuen Freunden hatten.  Daher kamen wir teils mit einem lachenden und einem weinenden Auge wieder in Magdeburg an.

Vom 04. bis 06. Oktober finden "2 Tage wie in Taizé" in Nienburg statt. Hierzu die herzliche Einladung.

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