Jugend trägt Verantwortung

26.11.2018

„Sag nicht: Ich bin noch so jung“, spricht Gott dem Jeremia in dessen Berufungsgeschichte zu. Wer sich ein wenig in der Bibel umsieht, wird feststellen: Besonders junge Menschen werden gerufen, Verantwortung für sich und andere in dieser Welt zu tragen.

Unter dem Motto „Jugend trägt Verantwortung“ versammelten sich am vergangenen Wochenende knapp 170 junge Menschen aus dem ganzen Bistum in der Jugendbildungsstätte St.-Michaels-Haus in Roßbach zu Begegnung und Bildung. Nach einem Auftakt am Freitagabend in der Jugendkirche St. Elisabeth mit dem Film „Romero“ ging es am Samstag vor- und nachmittags in verschiedene Bildungsangebote. Die Jugendlichen konnten selbst wählen, welchen Workshop sie belegen. Dabei wurde eine umfangreiche Palette angeboten: „Dich schickt der Himmel“ lautete ein Angebot, das die jungen Menschen anregte, sich mit ihrer sozialräumlichen Umgebung zu beschäftigen und ein Projekt zu entwickeln, das sie in 72 Stunden in Gemeinschaft mit Anderen dort umsetzen können. In einem anderen Workshop „Ich, Verantwortung, Kirche“ konnten sich die Jugendlichen intensiv mit der Rolle junger Menschen in Kirche und mit kirchlichen Strukturen beschäftigen. Darüber hinaus wurde auch eine Exkursion zur neuen Dauerausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig angeboten und es gab eine nachmittägliche Begegnung im islamischen Kulturzentrum Naumburg mit intensiven Gesprächen, gemeinsamer Erarbeitung und heißem Tee. Außerdem gab es in Kooperation mit Missio einen Workshop über „Kongo, Krieg und unsere Handys“ und ein jugendpolitisches Angebot mit einer Filmarbeit.

Mehrere Gäste aus Amerika prägten weitere Angebote: Im Rahmen der Adveniat-Weihnachtsaktion „Chancen geben – Jugend will Verantwortung“ war Yithzak Gonzales Murgas aus Colón in Panama vor Ort. Er ist verantwortlich für die Jugendpastoral in ganz Panama und brachte den Jugendlichen die Situation junger Menschen in seiner Heimatdiözese Colón-Kuna Yala eindrucksvoll näher. Darüber hinaus begeisterte Father Stan Fortuna, Franziskaner der Erneuerung aus New York, in einem Workshop mit seinen musikalischen Fähigkeiten. Er ist auf Einladung des Bonifatiuswerks für eine Woche in Deutschland. Die Bildungsangebote wurden vom Land Sachsen-Anhalt gefördert.

„Ich fand die Workshops sehr interessant und gut, dass es so viel Auswahlmöglichkeiten gab“, schreibt eine Teilnehmerin im Rückmeldebogen und merkt an: „Ich finde das Thema sehr realitätsbezogen und auf die heutige Jugend angepasst.“ Und so bot nach den Workshops eine abendliche Vesper Gelegenheit zur persönlichen Reflexion der vielen Gespräche, Anregungen und Ideen des vielfältigen Bildungstages. Danach ging es mit einem bunten Abend los: Neben einer Disco, einem üppigen Abendbüffet und einem Filmangebot lud auf der Volleyballwiese die Jurte der Hallenser Pfadfinder zu Lagerfeuer, Gitarrenmusik und Knüppelkuchen ein. Sehr beliebt war daneben der Spielraum mit Tischtennis, Billard und Tischkicker. Eine kleine Stipendiatengruppe aus Panama zeigte in einem kulturellen Abendprogramm nicht nur vielseitige Eindrücke aus ihrem Land, sondern brachte den interessierten Jugendlichen auch einen traditionellen Tanz bei.

Das Wochenende ging nach einem ausgiebigen Frühstück dann am Sonntag mit der Eucharistiefeier zu Ende, welche von der Bitterfelder Jugendband „Takt 14“ musikalisch gestaltet wurde. Christus hat uns zu Königen gemacht, so heißt es in der Lesung vom Christ-König-Fest, und damit verbindet sich eine besondere Verantwortung auch junger Menschen in dieser Welt. Bleibt zu hoffen, dass es den jungen Menschen gelingt, in ihrer Umgebung Möglichkeiten zur Übernahme neuer Verantwortungen zu finden und dabei Kraft und Mut nicht zu verlieren!

Hier geht es zu einer kleinen Bildergalerie mit weiteren Eindrücken.

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